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Filmstill aus dem Film "Jail Bird in a Peacock Chair" von James Gregory Atkinson. Ein Mann lehnt sich rücklings über ein Geländer
James Gregory Atkinson, JAIL BIRD IN A PEACOCK CHAIR (Still) © James Gregory Atkinson

Fr 18.02.
17:00

Kino

silent green Kulturquartier

Kurzfilmprogramm bestehend aus JAIL BIRD IN A PEACOCK CHAIR, IF REVOLUTION IS A SICKNESS und SOL IN THE DARK

Gesamtlänge ca. 74 Min.

  • Regie

    James Gregory Atkinson

  • Deutschland, USA / 2021
    4 Min. / OF

  • Originalsprache

    Englisch

Jail Bird in a Peacock Chair

Anhand der Geschichte des ikonischen Pfauenstuhls stellt James Gregory Atkinson in seinem performativen Kurzfilm zeitgenössische soziale Kontexte und historische Konzepte von Identitäten in Frage. Mit dem Ziel, Ideen von Schwarzer Männlichkeit und Widerstand zu untersuchen, setzt sich der Film mit den Ursprüngen des Stuhls in der Zwangsarbeit in philippinischen Gefängnissen, dessen Status als international gehandelter „exotischer“ Ware, dessen Verwendung in der Porträtfotografie und seinen Assoziationen mit radikalen Schwarzen Aktivist*innen wie Huey P. Newton auseinander. 
Durch die filmische Choreografie von Körper und Architektur verwebt diese Arbeit einen nichtlinearen, experimentellen Kommentar zum amerikanischen Gefängnis-Industriekomplex mit dem Konzept des Panoptikums und reflektiert sowohl individuelle als auch staatliche Ausnahmezustände.

  • Regie

    Diane Severin Nguyen

  • USA, Polen / 2021
    19 Min. / OF

  • Originalsprache

    Polnisch, Vietnamesisch, Englisch

IF REVOLUTION IS A SICKNESS

Der Film folgt einem vietnamesischen Waisenkind, das in Warschau in eine von südkoreanischem Pop inspirierte polnische Tanzgruppe aufgenommen wird. Die Künstlerin nutzt den in der polnischen Jugendkultur sehr beliebten K-Pop als Folie für die Auseinandersetzung mit den Nachwirkungen des Kalten Kriegs in der Beziehung zwischen Osteuropa und Asien. Diese Dichotomie wird durch die in Polen lebenden Exilvietnames*innen verkompliziert: Menschen aus dem Norden Vietnams, die vor dem Fall des Eisernen Vorhangs eingewandert sind, und Menschen aus dem Süden, die nach dem Vietnamkrieg nach Polen kamen. Nguyen zeichnet nach, wie diese vielschichtigen inneren Konflikte im Prozess der Suche nach gemeinsamen Symbolen und der eigenen Identität innerhalb eines fremden Regimes verarbeitet werden. 
Mit einer Gruppe von jugendlichen polnischen Tänzer*innen, die eine Choreografie zu Musik und Texten der Künstlerin aufführen, untersucht Nguyen sowohl die Verherrlichung als auch die Auslöschung persönlicher Traumata, die im Prozess der Repräsentation, der Identitätsbildung und der Bildung eines gemeinsamen nationalen Raums eine Rolle spielen. Der melodramatische Sog des Spektakels wird akustisch durch verschiedene und oft widersprüchliche Schriften über Revolution von Ulrike Meinhof, Hannah Arendt, Mao Tse-tung und anderen unterbrochen.

  • Regie

    Mawena Yehouessi

  • Frankreich / 2021
    51 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Französisch, Englisch

Sol in the Dark

SOL IN THE DARK ist ein kollaboratives Kino- und Multimedia-Collage-Projekt. Vom Schreiben des Drehbuchs bis zu den Dreharbeiten, der Postproduktion und dem Vertrieb waren über fünfzig Künstler*innen, Forscher*innen, Student*innen und Amateur*innen eingeladen, gemeinsam auf poetische und spekulative Weise den Mythos des „Lascar“ aufzuarbeiten. 
Der Begriff „Lascar“ stammt vermutlich aus dem Persischen und bedeutet „Armee“. Er wurde vor allem im 19. Jahrhundert zur Bezeichnung indigener südostasiatischer Soldaten verwendet, die von den europäischen Kolonialmächten für die Seefahrt rekrutiert wurden. In den 1990er-Jahren wurde „Lascar“ in Frankreich zu einer abwertenden Bezeichnung für französische BIPOC-Jugendliche der zweiten und dritten Einwanderergeneration aus den Vorstädten. „Lascar“ erscheint so sowohl als episches Symbol und Symptom geisterhafter Vermächtnisse als auch als fiktives Vorbild für Jugendliche, die an die Ränder künstlerischer, akademischer, medialer und staatlicher institutioneller Räume gedrängt werden. Der Film nutzt flüchtige Modi der Narration, Repräsentation und kollaborativer Produktion der Post-Internet-Welt und ruft einige seiner Zuschauer*innen dazu an, sich seine Collage-Methode anzueignen und ihre eigenen (afrofuturistischen) Geschichten zu erzählen.

Gefördert durch:

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